Dissertation von Ursina Mögerle

 

Substitution oder Komplementarität? Die Nutzung von Online- und Print-Zeitungen im Wandel

 

 

Die Dissertation von Ursina Mögerle reagiert auf das Phänomen der schon länger anhaltenden Strukturkrise der Zeitung, die sich in rückläufigen Nutzungszahlen äussert, während das Internet dagegen immer mehr Zugriffe verzeichnet. Aus einer Nutzerperspektive wird die Frage des Einflusses des Internets auf die Zeitungsnutzung beantwortet.

 

Mit der Konzeption ihres interdisziplinären theoretischen Modells vereint die Autorin Vorzüge der bisherigen Herangehensweisen und kompensiert deren Nachteile. Zu den Eckpfeilern des Modells zählen infolge dessen neben inhaltlichen und strukturellen Gratifikationen/Nutzen auch Kosten und Restriktionen sowie spezifische und allgemeine Interessen. Das Modell erlaubt eine der Forschungsfrage angemessene empirische Überprüfung, vor allem aber auch vorgängig eine präzise Terminologie und Typologie substitutionaler und komplementärer Phänomene und Effekte.

 

Mit ihrer Untersuchungsanlage beschreitet die Autorin auch empirisch Neuland. Dank knapp 2000 Teilnehmenden ist ihre Studie die bislang grösste weltweit in diesem Feld; erstmals wird dabei ein Paneldesign eingesetzt. Die Beweislogik ist somit weit schärfer als in bisherigen Untersuchungen. Mit der Kovarianzanalyse mit Messwiederholung kann zudem ein im Untersuchungsgebiet innovatives Analyseverfahren aufgeboten und erstmals eine direkte Substitutionswirkung von Online-Zeitungen auf ihre Print-Ausgaben im Zeitverlauf nachgewiesen werden.

 

Mit ihrer Arbeit leistet die Autorin in theoretischer wie in empirischer Hinsicht einen substanziellen Beitrag zur Medienkonkurrenzforschung und liefert darüber hinaus eine Vielzahl an wertvollen Befunden und Hinweisen für die Zeitungsbranche.

 

Presse

Artikel – Der Bund, 22. September 2009

News online erfahren, auf Papier vertiefen

Ein Drittel der Leute, die Zeitungen auch im Internet (online) lesen, geben an, seither gedruckte Zeitungen (print) seltener oder gar nicht mehr zu lesen. Zu diesem Befund ist die Zürcher Medienwissenschaftlerin Ursina Mögerle bei nicht repräsentativen Online-Befragungen gekommen, die sie für ihre Dissertation durchgeführt hat …

 

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